Die jetzt veröffentlichten Daten von Politikern, Journalisten und Prominenten scheinen Teil einer schon länger andauernden Sammlung persönlicher Daten zu sein. Unklar ist momentan noch, wie die Hacker an die Daten (u.a. private Handynummern der Betroffenen und ihrer Kontakte) gekommen sind.
Zu der politischen Dimension des Datenverlusts erklärt Patrick Breyer, Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Europawahl:
“Der grob fahrlässige Umgang diverser Politiker mit telefonischen und elektronischen Kontakten kann nicht nur hohe Funktionsträger erpressbar machen, sondern bringt auch ihr persönliches Umfeld und ihre Informanten in Gefahr. Dass selbst prominente Bundespolitiker und ‘Netzpolitiker’ ihre Gesprächspartner großen US-amerikanischen Digitalkonzernen wie Google, Facebook oder Twitter ausliefern, ist unverantwortlich. Die bisher veröffentlichten Daten sind nur die Spitze des Eisbergs, den professionelle Hacker und ausländische Dienste enttarnen könnten.
Der Bundestag sollte jetzt dringend einen Verhaltenskodex zum Schutz der Sicherheit mandatsbedingter Kontakte ausarbeiten. Außerdem müssen zum Schutz privater Handynummern ‘Wegwerfnummern’ für zeitlich befristete Kommunikation zugelassen werden.”
Der politische Geschäftsführer der Piratenpartei Daniel Mönch kommentiert:
“Dieser Fall zeigt die Auswirkungen von Sicherheitsschwachstellen bei digitalen Systemen. Offenbar wurden einige Benutzer durch ein zu schwaches Passwort oder Schadsoftware kompromittiert.
Wir PIRATEN empfehlen allen Betroffenen, ihre Passwörter sofort zu ändern und ihre Geräte auf Befall mit Schadsoftware zu überprüfen. Um solchen Angriffen allgemein vorzubeugen, sollten Passwörter ausreichend lang und komplex gewählt und regelmäßig geändert werden. Ein aktuelles Anti-Virusprogramm hilft gegen viele Bedrohungen aus dem Netz. Wo wir Nutzer bisher aber leider allein gelassen werden, sind Sicherheitslücken. Kommerzielle Hersteller und Anbieter müssen dringend zur Schließung bekannter Sicherheitslücken verpflichtet werden. Einbau oder Ausnutzung von Hintertüren oder Schwachstellen für Schadprogramme wie dem Staatstrojaner muss verboten werden.”“Wir hoffen, dass diese Veröffentlichung persönlicher Daten einige Politiker zum Umdenken in Sachen Datenschutz und Datensicherheit anregt. Umdenken beginnt schließlich oft dort, wo man selbst betroffen ist. Der Schutz persönlicher Informationen muss im Zeitalter der Digitalen Revolution einen ganz neuen Stellenwert erhalten, denn von ihm hängt zunehmend unsere persönliche Sicherheit ab. Das Internet ist für viele Menschen kein ‘Neuland’ oder ‘Noch nicht durchschrittenes Terrain’, sondern alltäglicher Arbeitsplatz, Freizeiteinrichtung, Kontakt zu Freunden und Familien. Viele Lebensentwürfe beruhen darauf, dass das Internet als freies, offenes, sicheres und diskretes Medium zur Verfügung steht.”
ergänzt Mönch.
Hintergrund: Die Veröffentlichung von persönlichen Daten ist in der Netzszene als Doxxing bekannt. Dabei werden persönliche Informationen über eine oder mehrere Zielpersonen gesammelt, um im Internet öffentlichkeitswirksam verbreitet zu werden.
Oh DANKE für den weisen Rat Herr Mönch! Ich wusste mir gar nicht zu helfen. Dank ihrer Weisheit weiss ich jetzt alles ganz genau. Denn vorher habe ich von solch Dingenwie Passwort, Virenscanner, ausreichend lang, regelmäßig usw usw noch niieeeeeee was gehört.
Irgendwann hört man diesen Rat das erste mal, sicher auch sie. Lassen sie den Glücklichen die Chance heute etwas über IT-Sicherheit zu lernen.
Hier hast du deinen Fisch, brav gesagt!
<
Tja Kenno,
dann geht es dir offenbar genauso wie den vielen Opfern dieses “Hackerangriffs”, der genau genommen nur ein Einsammeln der Daten von allzu arglosen Persönlichkeiten mit recht einfachen Mitteln war.
Und genau dagegen schützen halt starke Passwörter, Firewalls, ein aktuelles System und ein Virenscanner. Unser PolGF hätte natürlich auch den Fachbegriff “Antimalware” benutzen können, aber dann hätten einige vielleicht wieder gedacht, es handele sich dabei um ein Tool zur Entfernung von Grafikprogrammen.
Es ist in der Tat gut daß die “Politiker” jetzt mal merken wie es ist
nur nicht gespeicherte Daten sind gute Daten
die Hoffnung daß die herrschenden Politiker jetzt auf Datenschutz beim Bürger umschwenken
ist aber unbegründet.
Deshalb sage ich euch:
Es ändert sich nur was, wenn man Piraten wählt
Es ist auch sehr interessant, wenn die Politiker sagen: es ist entsetzlich und furchtbar, daß meine persönlichen Daten jetzt für alle sichtbar im Internet zu finden sind,
aber die Daten der Bürger sind ihnen seit Jahren egal
Es wird der Bürger hemmungslos überwacht
Jede Überwachung von uns Bürgern ist ein Angriff des Staates auf unsere Freiheit.
DNA Proben ohne Richtervorbehalt sollen kommen, sagt die “CSU”
Deshalb: Meine Daten gehören mir
Genau wie Erdöl usw. gehören die Daten jemand
und zwar mir, und niemand anderem.
Der Angriff der Politiker auf die Daten der Bürger muß gestoppt werden
Deshalb wähle ich Piratenpartei und bin stolz darauf
Du hast Erdöl?
Ja, wirklich, das hab ich im Garten gefunden
Und jetzt erst recht: Wir Bürger brauchen die Piratenpartei heute dringender denn je.
Im übrigen wäre es schön, wenn die Piraten auf Wahlplakaten bei der nächsten Wahl klar gegen die GEZ Gebühr sind, oder wenigstens für eine Senkung des 8 Mrd / Jahr teuren Rundfunkbeitrags für nichts und eine Senkung der wohl ewig gleichen ARD ZDF Radio/Fernsehsender (alle spielen die besten Hits der 80er, und nur englische Musik, wo bleibt der deutsche Schlager), statt eine Erhöhung wie jetzt geplant, dann hätten wir 5 % der Wähler, zusätzlich zu den klassischen Piratenthemen Freiheit, Transparenz beim Staat, keine Überwachung der Bürger etc
Überlegt es euch mal
Wasser predigen, aber Wein trinken und die Links nicht zensieren…
Virenscanner, ernsthaft? m(
Wenigstens eine Partei äußert sich konstruktiv dazu.
Könnt ihr bitte die Empfehlungen für Passwörter aktualisieren? Passwörter sollten eben nicht regelmäßig aktualisiert werden, weil das dazu führt das Menschen unsicherere Passwörter wählen.
Sinnvoll sind lange Sätze, weil Länge alles schlägt und Sätze einfacher zu merken sind.
Im Idealfall natürlich sinnfreie Sätze.