Gegen Hass im Netz

Du bist selbst von Cybermobbing betroffen oder kennst jemanden, der gemobbt wird? Es gibt Hilfe!
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In Zeiten von Twitter, Instagram und co. ist leider auch Cybermobbing jedem ein Begriff. Hass im Netz ist überall. Egal ob gegen bekannte Persönlichkeiten oder gegen den oder die Ex-Partner*in, Mobbing im Internet kennt keine Grenzen. Gerade online ist die Hemmschwelle von vielen sehr niedrig, weshalb es vermehrt zu Cyberbullying kommt. Sogenannte “Cyber-Bullies” glauben, durch die vermeintliche Anonymität im Netz alles sagen und machen zu dürfen. Das ist aber keinesfalls so. Egal ob offline oder online – Mobbing bleibt Mobbing und ist strafbar!
Wer im Internet von Anderen, teils fremden Menschen gemobbt, beleidigt und/oder sogar belästigt wird, der muss sich keinesfalls dafür schämen! Jede*r, die/der sich im Internet und vor allem auf sozialen Medien herumtreibt, ist ein potenzielles Ziel von Cybermobbing. Wer von Cybermobbing betroffen ist, hat viele verschiedene Möglichkeiten um Hilfe zu bekommen. Am Wichtigsten ist aber eins: Stark bleiben und sprechen!

Das Internet vergisst nicht

Im Internet muss man immer vorsichtig und sicher mit seinen persönlichen Daten wie Klarnamen, Wohnort/Anschrift, Alter, persönlichen Bildern und mehr umgehen. Wie ein altes Sprichwort besagt: “Das Internet vergisst nie!”. Und das tut es auch nicht. Wenn private Daten in falsche Hände gelangen, können diese schnell gegen einen verwendet werden. Zum Beispiel kann mittels Klarnamen und Arbeitgeber einer Person bereits enorm viel Schaden angerichtet werden, in dem die Cyber-Bullies falsche Behauptungen aufstellen und diese dann dem Arbeitgeber*in mitteilen.

Aus den USA hört man häufig, dass bei Twitch-Streamer*innen mitten im Stream ein SWAT-Team den Raum stürmt, weil zuvor Cyber-Bullies die Adresse ausfindig machen konnten und eine Falschmeldung an die Polizei gegeben haben. Aber auch in Deutschland gibt es solche Fälle von Mobbing im Internet: Die wohl bekanntesten Beispiele sind Tanzverbot und der Drachenlord.

Die eigene Todesanzeige lesen

2019 machte das Y-Kollektiv auf einen extremen Online-Stalking und Mobbing-Fall aus 2016 aufmerksam. Plötzlich musste der damals 17-jährige Max seine Todesanzeige sehen. Verfasst von einem bzw. einer Internet-Stalker*in und Cybermobber*in. Solche Fälle zeigen, wie extrem und schamlos Cybermobber*innen ihre Opfer drangsalieren. Mobber nutzen also online die Identität der Opfer aus, sei es um sie öffentlich bloßzustellen oder um erheblichen Schaden anzurichten.

Gemeinsam gegen Cybermobbing

Zusammen können wir ein Zeichen gegenüber Cyberbullies setzen! Ein wichtiger Bestandteil der Prävention ist die Aufklärung über Cybermobbing. Das Bündnis gegen Cybermobbing hat es sich zur Aufgabe gemacht, gezielt an Schulen für Aufklärung über Cybermobbing zu sorgen. Sowohl die Schüler*innen, als auch die Lehrer*innen und Eltern werden über die Vorgehensweise und Folgen von Cybermobbing informiert und erhalten am Ende ihrer Schulung ein Abschlusszertifikat. Durch diese wichtige Aufklärungsarbeit können wir gemeinsam ein Zeichen gegen Cybermobbing setzen! In den jeweiligen Infoflyern vom Bündnis gegen Cybermobbing sind einige Informationen über Cybermobbing.


Hilfsangebote

Es kostet viel Mut, um offen darüber zu reden, dass man gemobbt wird. Umso mehr Mut kostet es einen, dagegen vorzugehen. Mobbing ist eine Straftat und sollte in jedem Fall angezeigt werden! Um Betroffenen diese Last zu nehmen, wurden verschiedene Hilfsstellen ins Leben gerufen, die einem Schritt für Schritt beim Anzeigen von Mobbing im Internet helfen und jederzeit einem zur Seite stehen.
“Hassmelden” wurde Anfang 2019 gegründet und hat bisher über 30.000 Anzeigen gegen Hass im Netz gestellt. Sowohl Betroffene als auch Außenstehende, die Mobbing an Anderen mitbekommen, können ganz einfach eine Hassmeldung einreichen. Das geht über die Webseite Hassmelden.de, den Telegram-Bot oder über die Hassmelden-App, die du weiter unten downloaden kannst. Nach Eingang einer Hassmeldung schaut sich das Team von Hassmelden den Inhalt genau an und erstattet bei einer Straftat eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt, die extra auf solche Fälle spezialisiert ist. Mobbing, was als Antragsdelikt gewertet wird, ist ebenfalls anzeigbar, hierbei muss jedoch der oder die Betroffene selbst die Strafanzeige stellen. Hierbei steht dir das Hassmelden-Team ebenfalls zur Seite und hilft dir Schritt für Schritt zur Anzeige.

HateAid bietet professionelle Hilfe und Beratung rund um das Thema Cybermobbing komplett unverbindlich und kostenlos an. Die Beratung von HateAid ist super leicht über das digitale Meldeformular, per E-Mail an beratung@hateaid.org oder per Telefon unter 0172 4636998 zu erreichen.

Mobbing im Internet kann schwerwiegende Folgen haben. Betroffene können Depressionen entwickeln, sich sozial zurückziehen und Suizid-Absichten entwickeln. Die Telefonseelsorge ist täglich, rund um die Jahr an allen Tagen im Jahr telefonisch und online kostenlos zu erreichen. Über 0800.1110111 und 0800.1110222 oder unter telefonseelsorge.de helfen dir geschulte und freundliche Mitarbeiter*innen der Telefonseelsorge bei allen Fragen und Problemen weiter. Komplett anonym und kostenfrei.
Auch die Polizei kann helfen. Bei ihr kann man direkt einen Strafantrag gegen Cybermobber stellen und wird von den dortigen Kollegen*innen professionell beraten. Die zuständige Polizeibehörde kann auf der Webseite der Bundespolizei gefunden und ausgewählt werden.