Bei den Sondierungen für eine neue große Koalition wird anscheinend das CO2-Emissionsziel für 2020 in Frage gestellt. Angeblich wäre es unmöglich, dies noch zu erreichen. An dem Ziel, 2020 40% weniger CO2 zu produzieren als 1990, fehlen aktuell noch ca. 150 Mio Tonnen pro Jahr. Diese einzusparen sei nicht möglich und daher solle man das Ziel gleich ganz aufgeben.
Dr. Michael Berndt, energiepolitischer Sprecher der Piratenpartei, ist zu einem anderen Schluss gekommen:
“Allein eine Priorisierung der fossilen Kraftwerke nach ihrem CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung würde knapp 100 Mio Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Es muss keine einzige Anlage neu gebaut werden!”
Grundsätzlich müsse nur die Merit-Order, die bestimmt, in welcher Reihenfolge Kraftwerke ins Netz gerufen werden, anders sortiert werden, meint Berndt weiter. Bisher geht es danach, welche Kraftwerke die geringsten reinen Betriebskosten aufweisen, das heißt ohne Berücksichtigung von Investitionen, Abschreibungen und weiteren Nebenkosten. Würde man auf diese Regelung verzichten, könnte eine solche Neuordnung die volkswirtschaftlichen Kosten für den Strom sogar senken.
Für PIRATEN gilt: “Geht nicht” gibts nicht! Das CO2-Ziel für 2020 ist erreichbar, wenn man will.
Die These ist mutig, aber unbewiesen. Mir fehlen die klaren Ansagen, wie denn die Klimaziele in den nächsten zwei Jahren erreicht werden sollen. Welche Vorschläge macht Ihr dazu? Welche Massnahmen sollen Industrie und / oder Politik ergreifen? Soll der Diesel aus den Innenstädten verbannt werden? Sollen neue Gaskraftwerke die alten Kohlekraftwerke ersetzen? Was kann bis 2020 denn überhaupt umgesetzt werden? Da fehlen mir die klaren Aussagen. Bitte nachliefern. ;=)
Aber woher soll Guido Körber das wissen? der hat doch gar keine Ahnung davon. Null, nichts, gar nichts
Hier die “Analyse zur Einsatzreihenfolge von fossilen Kraftwerken und der CO2-Emission der Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2016” (Dr. Michael Berndt, Norden Dezember 2017)
http://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/6/63/Analyse_zur_Einsatzreihenfolge_von_fossilien_Kraftwerken.pdf
Für das größere Bild einer zukünftigen Energiewirtschaft hier unser “Orangebuch Energiepolitik”:
https://energiepolitik.piratenpartei.de/wp-content/uploads/sites/6/2017/02/OrangeFull20170220.pdf
🙂
Und ganz aktuell vielleicht auch mal hier vorbei schauen:
https://owncloud.ag-technik.de/owncloud/index.php/s/jCoFb28iwDnTpf4#pdfviewer
Hier kommen ein paar Ingenieure und unabhängige Energieberater zu ganz ähnlichen Schlüssen wie der Dr. Berndt. Sie stellen am Ende sogar ein Energieszenario für 2035 vor, nachdem sie die aktuelle Energiepolitik mit der für die Erreichung der Klimaziele notwendigen verglichen haben.
Aber Vorsicht beim Lesen. Das Dokument könnte die Bevölkerung in Teilen seiner Aussagen verunsichern.
Die These ist unbewiesen? Dem widerspreche ich. Der Beweis kann über simples Grundrechnen geführt werden. Auch steht die klare Aussage als fettes Zitat da – 100 Mio t CO2 – Einsparung per anno durch neue Priorisierung nur der fossilen Kraftwerke.
Ich rechne das gerne einmal vor:
Substituiert man Kohle durch Gaskraftwerke (was sofort möglich wäre), fallen je kWh Stromproduktion 0,5 kg weniger CO2 an oder 0,5 t weniger je MWh, 500 t je GWh und schließlich 500.000 t je TWh.
2015 wurden ca. 520 TWh Strom produziert. Die Kohle hatte dabei einen Anteil von 40% – macht 520 TWh *0,4= 208 TWh aus Kohle. Also in der Summe wirklich ungefähr 208 * 500.000 t ergibt in der Tat ungefähr 100 Mio t.
Der Dr. Berndt hat dabei in vielerlei Hinsicht konservativ gerechnet.
a) manche sagen Gaskraftwerken noch eine stärkere Reduktion gegenüber Kohle als die o.g. 0,5 kg/ kWh nach.
b) würde man Teile der Kohlekraftwerke gleich durch erneuerbare Erzeuger ersetzen (Emissionen nahe Null), wäre die Bilanz noch deutlich besser.
c) Seine Rechnung beschränkt sich auf den Stromsektor (Kohle gegen Gas austauschen). Die Sektoren Verkehr und Wärme bieten ebenfalls riesige Einsparpotentiale (Stärkung ÖPNV – war das nicht mal ein “Kernthema”?, Elektromobilität forcieren, industrielle Abwärme besser nutzen)
d) Deutschland exportiert gegenwärtig über 60 TWh Strom netto. Davon wieder 40% * 500.000 t ergibt am Ende eine weitere Einsparung von 12 Mio t, wenn die Import-Export-Bilanz ausgeglichen wäre. Aber wir wollen ja lieber Exportweltmeister sein als Klimaziele erfüllen und unser Strom ist ja heute schon viel sauberer als der unserer Anrainer- nicht wahr? Nein, definitiv nicht wahr.
Aber wen interessiert das schon. Und selber mal was nachschlagen, oder gar nachrechnen – wie langweilig. Da ist der GLAUBE, der uns tagtäglich intravenös von den Leitmedien injiziert wird, viel bequemer und der aktuelle Stand des DAX viel interessanter.
We’re close the abyss. Let’s go ahead guys & gals.
Ach Seepferdchen….
Sonne und Wind kosten nichts.
Du erinnerst Dich ? Stimmt tatsächlich. Wenn die Sonne richtig schön scheint….
und der Wind richtig schön bläst……
ist der Strom umsonst…..
Natürlich nicht für uns, sondern für die, die uns unsere Überkapazitäten freundlicherweise abnehmen.
So bleibt man dann Exportweltmeister.
Weiß denn mittlerer weile jemand warum profitgierige Energiekonzerne unbedingt Überkapazitäten finanzieren wollen ? Na ? Hat jemand ne Idee ?
Übrigens waren diejenigen die vorher erklärten das, das so nicht machbar ist ganz pöse….
Das gilt natürlich auch für eine “Obergrenze” bei “Flüchtlingen”. Die bekommen wir jetzt wohl.
Jetzt wird man einigen pösen noch erklären müssen warum max. 220.000 ? Warum nicht 100.000 ?
50.000 ? 20.000 ? Na ? weil wir es haben ? Sind halt die Prioritäten ? Wichtiger als….Altersarmut ? Kinderarmut ? Verhungernde Kinder in Afrika ?
Ach nee, ist ja wie bei Strom aus Wind und Sonne….kostet nix…deswegen hat ja keiner weniger……
Antwort an Jürgen Asbeck (Anm.der Redaktion)
Das ist keine These, sondern eine Berechnung am Beispiel des Jahres 2016. Bitte die verlinkte Analyse lesen. Vorschläge für die noch fehlenden 50 Millionen Tonnen CO2-Einsparung werden in Kürze veröffentlicht.
Dr. M. Berndt
An Trevor: Diffamierungen kannst Du gerne für Dich behalten. Die Kompetenz von Guido Körber wird nicht nur in der Piratenpartei, sondern auch in Verbänden und Gremien sehr geschätzt!
Ja ja, weil keiner weiß was er da von sich gibt. Unter den blinden ist der einäugige König, nicht wahr!