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Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Sexarbeitenden

 

Am 17.12.2022 ist der internationale Tag gegen Gewalt an Sexarbeiter*innen.
Anlässlich dieses Tages möchten wir PIRATEN daran erinnern, dass der Schutz der Sexarbeitenden in der Gesetzgebung weiter verbessert und an reale Bedingungen angepasst werden muss. 

Hierzu führt Karin Jacobs, Ratsfrau und Sprecherin der AG Sexarbeit der Piratenpartei aus:

“Hierbei ist es besonders wichtig, die Betroffenen mit ins Boot zu holen – also mit Sexarbeiter*innen zu sprechen, um zu erfahren, welche Maßnahmen wichtig und sinnvoll sind, damit ein verlässlicher Schutz für alle beteiligten Parteien erreicht wird. Diese Regeln dürfen dabei auch nicht zur Ausgrenzung und Stigmatisierung führen. Denn Sexarbeit ist eine Dienstleistung, bei der wie bei jeder anderen Dienstleistung zwischen den Beteiligten Vereinbarungen festgelegt werden.”

Den immer wieder aufkommenden Forderungen nach einem “Nordischen Modell” für die Sexarbeit und Kampagnen wie “RotlichtAus” stellen wir uns entgegen.

Dazu ergänzt Daniel Langenhorst, Basispirat und Sexarbeiter:

“Die Vergangenheit hat im ausreichenden Maße gezeigt, dass ein Verbot von Sexarbeit/Prostitution – welcher Art auch immer – den Missbrauch und die Ausbeutung im großen Stil erst möglich macht. Denn wenn Sexarbeitende sich nicht an die Behörden wenden können, da sie keinerlei Rechte haben, die sie im Notfall einklagen können, wenn Kund*innen Missstände nicht mehr anzeigen können, da sie sich durch den Sexkauf strafbar gemacht haben, ist das ein Freifahrtschein für organisierte Kriminalität und Menschenhandel. Der Kriminalitätsbericht von “Doña Carmen” zeigt hier sehr eindringlich den Rückgang von Zuhälterei, Ausbeutung von Prostituierten und Menschenhandel seit Inkrafttretens des Prostitutionsgesetzes.”

 

“Wir sehen es als unsere Aufgabe, darauf hinzuwirken, dass Sexarbeiter*innen genau wie alle anderen Berufsausübenden eine gesetzliche Regelung zur Seite gestellt bekommen, die die freie Ausübung ihres Berufes gewährleistet. Dabei darf sich die Gesetzgebung nicht von moralischen Befindlichkeiten beeinflussen lassen. Wir leben in einer Welt der Vielfalt, in der sollte es jedem Menschen möglich sein, das Lebensmodell anderer zu respektieren!”

fasst Karin Jacobs abschließend zusammen.